Salvador Allende

Salvador Allende

Salvador Guillermo Allende Gossens [salβaˈðoɾ ɣiˈjeɾmo aˈjende ˈɣosens] (* 26. Juni 1908 in Valparaíso; † 11. September 1973 in Santiago de Chile) war ein chilenischer Arzt und Politiker. Von 1970 bis 1973 war er Präsident von Chile. Seine Präsidentschaft war der Versuch, auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile zu etablieren. Allende wurde durch einen Militärputsch im Jahr 1973 gestürzt, in dessen Verlauf er sich das Leben nahm.

Allende begann in den späten 1920er Jahren als Medizin-Student der Universidad de Chile politisch aktiv zu werden. Er beteiligte sich an Protesten gegen die Diktatur von Oberst Carlos Ibáñez del Campo und wurde zum stellvertretenden Präsidenten der Föderation chilenischer Studenten (FECH) gewählt. 1929 trat er sowohl den Freimaurern[5] als auch der Gruppe „Avance“ („Vorwärts“) bei.[6] In beiden Organisationen knüpfte er wichtige Kontakte für seine spätere politische Laufbahn.

Nach der Niederschlagung eines von Marmaduque Grove angeführten Aufstandes gegen die Ibáñez-Diktatur wurde Allende verhaftet, später jedoch wieder freigelassen. Kurz darauf wurde er Sekretär der 1933 gegründeten Sozialistischen Partei für die Region Valparaíso.

1952 war Allende erstmals Präsidentschaftskandidat, belegte aber nur den vierten Platz. 1954 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Senatspräsidenten. 1958 war er wieder Präsidentschaftskandidat des Linksbündnisses Frente de Acción Popular (FRAP), unterlag jedoch sehr knapp dem von den Rechtsparteien unterstützten Unternehmer Jorge Alessandri Rodríguez. 1964 kandidierte er erneut für das Präsidentenamt, unterlag aber deutlich dem Christdemokraten Eduardo Frei. Grund für diese letzte Wahlniederlage war, dass die konservativen Parteien in letzter Minute den eher progressiven Frei unterstützten, sowie die massive Unterstützung der Christdemokraten durch die CIA[7].

1966 wurde Allende zum Senatspräsidenten gewählt. 1968 wurde sein Rücktritt gefordert, als er die Überlebenden der Guerillatruppe um Che Guevara in Bolivien unter seinen persönlichen Schutz stellte. Im gleichen Jahr verurteilte er den sowjetischen Einmarsch in Prag.

Namensgeber

Nach dem Ende der Militärdiktatur in Chile wurde Allendes Leichnam von Valparaíso, wo man ihn nach dem Putsch unter Ausschluss der Öffentlichkeit beerdigt hatte, nach Santiago de Chile überführt und dort auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. An der Beerdigung nahmen mehrere hunderttausend Menschen teil. Eine Statue Allendes befindet sich neben dem Präsidentenpalast La Moneda.

Salvador Allende wurde nach seinem Tod vor allem in den sozialistischen Staaten Europas geehrt. Im Berliner Bezirk Köpenick ist das Salvador-Allende-Viertel nach ihm benannt. Auch in Wittenberge (Brandenburg) gibt es ein Allendeviertel. In der Universitätsstadt Greifswald führte in der DDR die Betriebsberufsschule des VEB Kombinat Ingenieur-Tief- und Verkehrsbau Rostock den Namen Dr. Salvador Allende. Auf dem Schulhof befand sich ein „Allende-Gedenkstein“. Diese Bildungseinrichtung wurde nach der Wende aufgelöst. Zwei der ehemaligen Gebäude wurden zu einem Studentenwohnheim sowie Requisitenlager des Theaters umfunktioniert, vor dem sich der Gedenkstein befindet. In Jena ist ein Platz im Stadtteil Lobeda-Ost und in BautzenChemnitzLudwigsfeldeMagdeburgNeubrandenburgRostockFrankfurt (Oder)WaltershausenWeimarWittenberge und Zwickau sind Straßen nach Allende benannt. In Bernburg (Saale) in Sachsen-Anhalt wurde 1973 das damals neue Wohngebiet am Kirschberg Dr.-Salvador-Allende-Siedlung genannt und eine Gedenktafel an der Ecke zur Dr.-John-Rittmeister-Straße aufgestellt, welche 2007 „auf unbestimmte Zeit […] eingelagert“ wurde.[33] Die Sekundarschule in Klötze (Sachsen-Anhalt) trägt den Namen „Dr. Salvador Allende“,[34] ebenso eine Grundschule in Chemnitz.[35] Eine Grundschule in Rheinsberg (Brandenburg)[36] trug bis 2018 seinen Namen.[37]

In der Bundesrepublik wurde in der Hansestadt Hamburg 1983 der ehemalige Bornplatz in Allende-Platz umbenannt. Er befindet sich neben dem Gelände der Universität Hamburg in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Talmud-Tora-Schule. In Oer-Erkenschwick nennt die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken ihre Bildungsstätte seit deren Eröffnung Ende der 1970er Jahre Salvador-Allende-Haus. Auch in BerlinBremen und Frankfurt am Main gibt es eine Salvador-Allende-Straße. In Berlin gibt es darüber hinaus das Salvador-Allende-Viertel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Salvador_Allende

https://en.wikipedia.org/wiki/Salvador_Allende