
ca. 1870 – 1948
Jean Faber wurde höchstwahrscheinlich in den 1870er Jahren geboren. Er studierte Medizin und arbeitete als praktizierender Chirurg, der sich aber auch für Musik interessierte und u. a. informative Vorträge über Musiker hielt: so z. B. über Beethoven. Auf einer Beethovenfeier wirkte er zudem noch als Pianist mit: und zwar in dem Trio in Es-Dur von Beethoven für Violine, Violoncello und Klavier.3 Des Weiteren war er auch bei anderen Konzerten als Klavierbegleiter tätig. Verheiratet war er mit Marie-Marguerite Bandermann (1864-24.10.1918).
Dr. Jean Faber war ein vielseitiger und auch im Vereinsleben engagierter Mensch. So war er Präsident in der Luxemburger medizinischen Gesellschaft (bis 1947) und Mitglied in der Société Belge de Chirurgie.
Des Weiteren war er Präsident der Aufsichtskommission des Musikkonservatoriums und der Harmonie d´Eich. Er war im Vorstand der im Oktober 1928 gegründeten Gesellschaft Les Amis de la Musique 9 und auch im Exekutivausschuss des Roten Kreuzes. Im Jahre 1939 wurde im Schloss Siebenbrunnen10 ein Krankenhaus errichtet, dessen Leitung er übernehmen sollte.
1947 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinen Präsidentschaften zurück.
Der vielseitige Arzt Jean Faber hat sich auch als Komponist betätigt.
Das Institut national de Luxembourg, das die literarische Abteilung der überpolitischen Union nationale luxembourgeoise ist, hat gerade 30 alte und moderne Lieder unter dem Titel Vun den He’chten an aus den De’ften mit Texten vor allem von Siggy vu Lëtzebuerg (Pseudonym von Lucien Koenig) publiziert. Komponisten wie Jean Pierre Beicht, Gustav Kahnt, Goldschmit, Jean Faber und andere anonyme Tonsetzer haben ihren Beitrag zu diesem Werk geliefert.
Auf der Generalversammlung der Medizinischen Gesellschaft trat der ehemalige Präsident der Gesellschaft Dr. Jean Faber auch als Pianist auf: In einer Rezension, deren Verfasser nicht angegeben ist, steht, er habe das Klavier meisterhaft beherrscht.
Werkverzeichnis (musikalische Quellen)
1. Weltliche Vokalwerke (Chorwerke, Kantaten)
- Aux Armes (mit Pistonsolo)
- Berceuse (Td.: Paul Palgen)
2. Klavierlieder/Melodien
- Chanson d´Amour (Td.: Paul Palgen), Melodie
- De Lëtzebuerger Stodent (Td.: Putty Stein), Klavierlied
- De Mouer (Td.: Putty Stein), Melodie
- De Musti (Td.: Putty Stein), Klavierlied , 1918 ersch.
- Dem Wirsch seng Wuoden (Td.: Putty Stein), Melodie (UA: 1920 op der Fo’er; von August Donnen gesungen)
- De Roosnewupp vum Foussballklub (Td.: Putty Stein, 31.12.1916 gedichtet), Melodie
- Fuesend (Td.: Guillaume Lauff, 9.3.1918 gedichtet,) Melodie (UA: August Donnen)
- Gräfin Elsa (Td.: Putty Stein), Melodie
- Lidd fir den Héil opzehänken (Td.: Putty Stein), Melodie von Jean Faber/Louis Beicht
- Nu looss mer eent sangen (Td.: Putty Stein, 1916 gedichtet), Melodie
- Prozessionslied
- Wann et Feierowend schléit (Td.: Putty Stein), Melodie
3. Orchesterwerke
- D’Fuesent, arr. für Orch. von Jean-Pierre Kemmer
4. Blasorchesterwerke
- An Amerika (ein Fox-Blues über das gleichnamige Luxemburger Lied: Text von Michel Lentz und Musik von Edmond Lentz)
5. Sammlungen (von Liedern oder Chorwerken)
- Vun den He´chten an aus den De´ften (= Sammlung von ca. 30 luxemburgischen alten und modernen Liedern von u. a. Gustav Kahnt, Victor Goldschmit und Jean Faber)
6. Werke mit unbekannter Besetzung
- De Lëtzeburger Stodent (Td.: Putty Stei), als Beiheft zu La Voix des Jeunes
https://www.melusinapress.lu/read/jb2m-xj52-fjxx/section/40809ae8-630a-4c5e-9595-01655acf10a7