
Henning Dulk verbrachte Kinderjahre in Berlin und wohnte als Jugendlicher in der Nähe von Düsseldorf. Früh entschied er sich, Tierarzt zu werden. Allerdings wurde er vom Gymnasium verwiesen, weil er einem Lehrer nach einer Züchtigung eine Ohrfeige verpasst hatte. Nachdem er auf Internat Abitur gemacht hatte, studierte er in Hannover Tiermedizin. Er arbeitete als Assistent in einer Tierklinik in Dortmund. In dieser Zeit heiratete er. Mit dem Ziel, eine eigene Praxis zu eröffnen, übernahm er anschließend Urlaubsvertretungen – um dann selbst eine Praxis zu eröffnen. In Sachen Zahnreinigung und Blutuntersuchungen war er anderen voraus. Probleme mit der eigenen Gesundheit erschwerten ihm den Beruf. 2006 verkaufte er seine Praxis und ging in den Ruhestand. Mit seiner Ehefrau lebt er auf einem ca. 1780 erbauten Bauernhof in Müllenbach, den er 1994 als „Schrottimmobilie“ gekauft hatte, um ihn anschließend zu sanieren.

In der vierten Folge der aktuellen Staffel konnte man am letzten Montag (22.09.2008) verfolgen, wie Christian Rach im Restaurant Dringshof in dem Eifeldorf Müllenbach Station machte. Inhaber sind Marianne und Hans-Henning Dulk, die sich im November 2007 bei der Produktionsfirma gemeldet hatten. Ihre Motivation gründete sich auf dem zu erwartenden Marketingeffekt. Denn das Ehepaar Dulk war mit der Auslastung ihres 2006 eröffneten Restaurants ganz und gar nicht zufrieden. Ursprünglich hatten sie sich mehr erwartet von ihrem Konzept einer etwas anspruchsvolleren Gastronomie. Die Gegend kennen sie bestens, obwohl sie zuvor dreißig Jahre lang eine gut gehende Tierarztpraxis in der Düsseldorfer City betrieben haben. „Wir hatten einfach die Nase voll vom Schick-Micki,“ sagt Hans-Henning Dulk zu der Entscheidung, die Praxis zu verkaufen und sich ganz in die Eifel zurückzuziehen, wo das Ehepaar schon seit vielen Jahren ein Ferienhaus besitzt. Eine halbe Million Euro haben sie in den Neubau investiert, in den auch ein abgebrochenes Fachwerkhaus aus der Region eingefügt wurde. Das Haus liegt zwar in einem 500-Einwohner-Dorf, aber eine stark befahrene Bundesstraße führt direkt vorbei und der Nürburgring ist nur eineinhalb Kilometer entfernt. Ganz gute Bedingungen eigentlich für die zwei Quereinsteiger, die aber schon immer intensiven Kontakt mit der Branche hatten. Außerdem stimmt die Basis: „Wir waren dreißig Jahre hart arbeitende Dienstleister. Unternehmerisches Denken ist auf jeden Fall vorhanden.“ Auf Grund einer Marktanalyse in der Region wollten sie mehr bieten als die landläufige Schnitzel-und-Pommes-Küche und holten sich eine ambitionierte junge Köchin ins Haus. Beim Ambiente wurden entsprechende Akzente durch hochwertige Textilien gesetzt. Der Erfolg wollte sich allerdings nicht einstellen. Nur am Wochenende war die Frequenz besser, wenn die Kurzurlauber aus den rheinischen Großstädten sich in die abgeschiedene Gegend verirrten.
Nach Vorgesprächen rückte Christian Rach im März 2008 mit seinem vierköpfigen Team an. In den folgenden fünf Tagen wurde dann auf Empfehlung des Restaurant-Testers das Konzept geändert hin zu einer eher bodenständigen Küche. Auch an der Dekoration wurde gefeilt, um das Lokal in Richtung „Landhausküche“ zu positionieren. Die Dulks sind im Nachhinein schon zufrieden mit den Ratschlägen des Hamburger Profis. „Die Idee, die Außenwerbung mit Strohballen aufzuwerten, hat uns schon neue Gäste gebracht,“ kann Dulk feststellen. Die Eifelaner sind nicht zu regelmäßigen Besuchern geworden und nach der Ausstrahlung der Sendung befürchten die Dulks hier eher gegeteilige Effekte. Denn die eigentlich realistische Einschätzung über die traditionsverbundenen Einheimischen kam auf dem Schirm doch eher wie ein übles Ressentiment rüber. „Damit hat Rach uns einen Bärendienst erwiesen, wobei er uns doch geraten hatte, mehr auf diese Gäste zuzugehen, anstatt auf die Klientel am nahen Nürburgring zu setzen.“ Besonders die Lokalpresse hat sich bisher auffallend zurückgehalten. Der erwünschte Marketingeffekt ist also zumindest vor Ort ausgeblieben. Vielleicht zieht es aber doch diesen oder jeden Fan der Sendung einmal in die Eifel, um am Originalschauplatz einzukehren. Auf eines sind die Hans-Henning Dulk allerdings schon stolz: „Die sonst in der Sendung übliche Reinigungsaktion war bei uns nicht nötig. Als Tierarzt muss mir keiner erklären, wie wichtig Hygiene ist.“ Die Karte haben sie inzwischen wieder erweitert, denn nach der Umstellung war das zuvor aufgebaute Stammpublikum leicht enttäuscht. Das Problem haben sie durch eine wechselnde Zusatzkarte mit dem Titel „Die Köchin empfiehlt“ gelöst.
Letztendlich sehen die Dulks Nach- wie Vorteile in der ganzen Aktion. Auf der Haben-Seite stehen die teilweise guten Anregungen von Christian Rach und natürlich die Dreharbeiten selbst, bei denen sich der Sternekoch als Herr der Lage erwies. Bei der Produktion scheint Rach wirklich die Hosen anzuhaben, bestimmt jedes Bild und jede Szene und lässt sich nicht zum Spielball eines Redakteurs oder Aufnahmeleiters machen. Nicht so toll fanden die Dulks das stete Bemühen des Drehteams, große Emotionen zu schüren. Er selbst habe sich mehrfach beim Dreh auf die Zunge gebissen und auch seine Mitarbeiterin gewarnt. Die habe sich allerdings an einer Stelle in Rage geredet, was dann natürlich auch prompt gesendet wurde. Richtig sauer sind die Dulks allerdings wegen der herausgestrichenen Anti-Eifel-Stimmung. Mit einem gewissen Abstand werde man sich noch mal ordentlich beschweren, kündigte Herr Dulk an.
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Marianne und Hans-Henning haben sich einen Traum erfüllt: Statt in Rente zu gehen haben der Tierarzt und seine Frau beschlossen ein Nobel-Restaurant in einem Eifeldorf zu eröffnen. „Ich habe während meines Studiums im Service gejobbt’, erklärt Hans-Henning selbstbewusst auf die Frage nach eventueller Erfahrung in der Gastronomie. Trotz fehlender Grundkenntnisse hat sich das Düsseldorfer Ehepaar in der Nähe des Nürburgrings ein Wohnhaus gebaut und dort ihr „Restaurant Dringshof“ integriert. Der Neubau steht direkt an einer Durchfahrtsstraße, wirkt von außen schmucklos und langweilig, wurde innen jedoch auf alt und ländlich getrimmt.
Nobel dagegen versucht sich die Speisekarte: Garnelenspieße an Kokosreis oder gebratener Zander auf Flusskrebsragout in Noilly-Prat-Sauce. Für die junge, unerfahrene Eifel-Köchin Eva keine leichte Aufgabe, zumal sie schon an einfacheren Gerichten scheitert. Da kann es schon mal passieren, dass das Rumpsteak innen und außen roh auf dem Teller des Gastes landet. Auch sonst sind die Eifelbewohner nicht so angetan von den edlen Speisen im „Dringshof“ und gehen lieber zur Konkurrenz. So steht das Restaurant zwei Jahre nach Eröffnung kurz vor dem Aus. In ihrer Not haben sich die erfolglosen Eifel-Wirte an Christian Rach gewandt.
Der Hamburger Sterne-Koch und Gastronomie-Experte schaut sich vor Ort alles genau an und testet das Essen. Auch sein Wildgericht wird ihm roh und somit ungenießbar serviert. Doch die schlecht zubereiteten Speisen sind nicht der einzige Grund für die miserable Situation des „Dringshof“. „Als Düsseldorfer schätzt man die gehobene Küche, aber die Eifeler Landbevölkerung mag es eher deftig und gutbürgerlich’, erklärt Christian Rach und nimmt sich nicht nur die Speisekarte vor – auch die Köchin, die Besitzer und das gesamte Ambiente werden ordentlich aufgemischt. (Text: RTL)Deutsche TV-PremiereMo. 22.09.2008 RTL
https://www.fernsehserien.de/rach-der-restauranttester/folgen/3×04-dringshof-in-muellenbach-315658
53520 Müllenbach