
Gottfried Benn (* 2. Mai 1886 in Mansfeld bei Putlitz, Prignitz; † 7. Juli 1956 in Berlin) war ein deutscher Dichter, Essayist und Arzt. Er wuchs als Sohn eines Theologen in einem Pfarrhaus auf. Nach einem abgebrochenen Studium der Theologie schloss er erfolgreich das Medizinstudium ab. 1912 erschien der erste Gedichtband Morgue und andere Gedichte, welcher wegen der drastischen Themenwahl und saloppen Ausdrucksweise einen Skandal provozierte und den Autor als Vertreter der neu aufkommenden expressionistischen Lyrik schlagartig bekannt machte.
Mit dem 1916 erschienenen Novellenband Gehirne verfasste er einen bedeutenden Beitrag zur expressionistischen Kleinprosa. Die Zivilisationskritik der Morgue-Gedichte verfolgte er fortan in seinem essayistischen Werk. In Das moderne Ich widmete er sich der Frage nach der Stellung des Individuums in der Gesellschaft.

Gottfried Benn gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter der literarischen Moderne. Ein erstes Mal betrat er die literarische Szene als Expressionist mit seinen Morgue-Gedichten, die mit herkömmlichen poetischen Traditionen radikal brachen und in denen vor allem Eindrücke aus seiner Tätigkeit als Arzt starken Niederschlag fanden. Sektionen und Krebs- und Geburtsstationen werden scheinbar emotionslos beschrieben, und romantische Titel wie Kleine Aster wecken Erwartungen, die dann krass enttäuscht werden.
Die Rechte am Werk liegen heute beim Klett-Cotta Verlag.

Von Anbeginn an verfasste Benn essayistische, poetisch avantgardistische und autobiographische Prosawerke. Nach 1945 überraschte er die Öffentlichkeit mit dem Roman des Phänotyp, an dem er spätestens seit 1944 arbeitete

https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Benn
https://www.deutschlandfunk.de/der-gottesleugner-gottfried-benn-das-gezeichnete-ich-102.html